Wahljahr | Gültige Stimmen | Anteil der Briefwahlstimmen |
||
---|---|---|---|---|
insgesamt | Urne | Briefwahl | ||
2024 | 60.209 | 48.040 | 12.169 | 20,2% |
2019 | 54.001 | 44.502 | 9.499 | 17,6% |
Vorbemerkung
Diese Analyse verwendet die Ergebnisse der 153 Wahlsprengel.
Briefwahlstimmen werden keinen Sprengeln zugeordnet, sie sind also in den Sprengelergebnissen nicht enthalten.
Es werden also nur die Urnenstimmen untersucht.
Aus diesem Grund - nur Urnenstimmen aus Sprengel-Wahllokalen werden verwendet, Briwfwahlstimmen konnten nicht ausgewertet werden -
sind die Ergebnisse nur relativ grobe Abschätzungen und daher mit Vorsicht zu interpretieren. Grobe Trends lassen sich aber sehr wohl ablesen.
In unserem Fall ist wohl das dem Statistiker George Box zugeschriebene Zitat
All models are wrong, but some are useful
anwendbar.
Die Eckdaten der beiden Wahlen sind:
Die Bezeichnung NBS fasst Nichtwähler, Briefwähler und Wähler sonstiger Parteien zusammen.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Die auffälligsten Analyseergebnisse:
Die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen hat in fast allen Sprengeln zugenommen.
Die ÖVP hat praktisch überall verloren, vergleichsweise geringere Verluste gabe es nur in den wohlhabenderen Stadtgebieten.
Die Verluste gingen zu etwa gleichen Teilen an SPÖ und FPÖ, in etwas geringerem Umfang zur KPÖ.
Im wolhabenderen Teil des Stadtgebiets erlitt die ÖVP kaum Verluste an die KPÖ, dafür aber höhere Verluste als in anderen Stadtteilen an die Grünen.
Ein geringer Teil der Verluste wurde durch Zugewinne von den NEOS (hauptsächlich in den wohlhabenderen Stadtteilen) und auch von den Grünen (vor allem in Mittelstandsgebieten) gemildert.Die SPÖ konnte im Großteil der Wahlsprengel dazugewinnen, erlitt in einigen Sprengeln (vor allem in Stadtteilen mit niedrigem sozioökonomischen Status) aber auch Verluste.
Die stärksten Verluste erlitt die SPÖ in Richtung KPÖ, etwas geringere Verluste in Richtung FPÖ (das alledings nicht in den wohlhabenderen Stadtteilen).
Gewinne erzielte sie vor allem auf Kosten der ÖVP und in etwas geringerem Umfang auch von der FPÖ.
In den Gebieten mit geringem sozioökonomischen Status hatte die SPÖ auch Verluste in Richtung der Nichtwähler und Briefwähler. Dort konnte sie aber auch Zugewinne von dieser Wählergruppe erzielen, ebenso Gewinne von der ÖVP.Die KPÖ hat in allen Sprengeln dazugewonnen.
Der größte Teil ihrer Zugewinne kam von Nichtwählern und Briefwählern, der zweitgrößte Teil von der SPÖ. Es gab auch Gewinne von der ÖVP, aber in etwas geringerem Umfang als von NBS und SPÖ. In den wolhabenderen Stadteilen gab es kaum Gewinne auf Kosten der ÖVP, dafür aber auf Kosten der Grünen.Die FPÖ erreichte in den meisten Sprengeln (geringe) Zugewinne.
Sie erlitt Verluste an die SPÖ, die aber durch Gewinne von ÖVP (fast überall) und SPÖ (mit Ausnahme der wohlhabenderen Stadtteile) kompensiert wurden.Die Grünen erlitten in vielen Sprengeln leichte Verluste, in einer kleineren Zahl von Sprengeln konnten sie auch Gewinne erzielen. Die stärksten Verluste (mit Ausnahme der Mittelstandsgebiete) gingen in Richtung KPÖ, etwas geringere Verluste (mit Ausnahme der wohlhabenderen Stadtteile) in Richtung ÖVP. Gewinnen konnten die Grünen Wähler von der ÖVP.
Die NEOS konnten in den meisten Sprengeln geringe Zuwächse erzielen.
Bei der Bürgermeisterwahl haben die meisten Wähler von ÖVP, SPÖ und KPÖ den Kandidaten ihrere Partei gewählt.
Etwas mehr als 10% der FPÖ-Wähler haben den SPÖ-Kandidaten gewählt.
Nur knapp mehr als die Hälfte der Grün-Wähler haben auch die grüne Bürgermeisterkandidatin gewählt, ca. ein Viertel dieser Wähler haben den KPÖ-Kandidaten und mehr als 10% den SPÖ-Kandidaten gewählt.
Klassifikation der Wahlsprengel
Da nur ca. 80% der Abgegebenen Stimmen auf Sprengelebene untersucht werden können, sind die Analyseergebnisse nur als grobe Näherung an das tatsächliche Wahlverhalten zu lesen, präzise nummerische Aussagen sind nicht ohne weiteres möglich.
Die Sprengel werden nach sozioökonomischen Kriterien in 3 Gruppen eingeteilt.
Wahlbezirk nach Status | |
---|---|
minder privilegiert | Elisabeth-Vorstadt |
Itzling-Kasern-Sam | |
Lehen | |
mittel | Altstadt-Mülln |
Gnigl-Langwied | |
Josefiau-Alpenstraße | |
Liefering | |
Neustadt-Äußerer Stein | |
Nonntal-Herrnau | |
Riedenburg | |
Schallmoos | |
Taxham | |
wohlhabend | Aigen-Abfalter-Glas |
Gneis-Leopoldskron-Morzg-Moos | |
Maxglan-Aiglhof | |
Parsch |
Die Wahlberechtigtenzahlen der einzelnen Sprengel sind derzeit leider noch nicht in endgültiger Form verfügbar, daher verwendet diese Analyse nur Schätzungen dieser Zahlen. Insgesamt gab es ca. 110.700 Wahlberechtigte.
Diese Sprengelgruppen umfassen folgende Zahlen von Sprengeln und Wahlberechtigten:
Sprengelgruppen | ||
---|---|---|
Status | Anzahl | Wahlberechtigte |
minder privilegiert | 31 | 21.700 |
mittel | 73 | 51.600 |
wohlhabend | 49 | 37.400 |
Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung (nur für die Urnenstimmen) zeigt folgender Vergleich:
Die Veränderung der Wahlbeteiligung (nur für die Urnenstimmen) zeigt folgende Karte:
Gewinne und Verluste der Parteien
Gewinne und Verluste der Parteien (gemessen an Wahlberechtigen und nur für Urnenstimmen) zeigt die folgende Karte:
Wählerströme
Wählerströme werden getrennt für die 3 sozioökonomisch definierten Regionen der Stadt berechnet und dann konsolidiert.
Zur Erinnerung: Die Bezeichnung NBS fasst Nichtwähler, Briefwähler und Wähler sonstiger Parteien zusammen.
Wählerströme in Stimmen
GRW 24 | ||||||||
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ÖVP | SPÖ | KPÖ | FPÖ | GRÜNE | NEOS | NBS | ||
GRW 19 | ÖVP | 8.100 | 2.400 | 1.100 | 2.100 | 1.300 | 600 | 400 |
SPÖ | 0 | 7.400 | 2.800 | 1.000 | 0 | 0 | 600 | |
KPÖ | 0 | 300 | 1.300 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
FPÖ | 0 | 1.400 | 100 | 2.300 | 0 | 0 | 100 | |
GRÜNE | 800 | 200 | 1.100 | 0 | 3.600 | 400 | 200 | |
NEOS | 900 | 300 | 500 | 0 | 400 | 500 | 100 | |
NBS | 0 | 600 | 4.200 | 200 | 300 | 0 | 62.800 |
Lesehinweis: Die Zahl 2.400 in der Zeile ÖVP und der Spalte SPÖ bedeutet, dass 2.400 ÖVP-Wähler der GRW 19 bei der GRW 24 SPÖ gewählt haben.
Verteilung der Anteile der Parteien
GRW 24 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ÖVP | SPÖ | KPÖ | FPÖ | GRÜNE | NEOS | NBS | ||
GRW 19 | ÖVP | 50% | 15% | 7% | 13% | 8% | 4% | 3% |
SPÖ | 0% | 62% | 24% | 9% | 0% | 0% | 5% | |
KPÖ | 0% | 19% | 80% | 1% | 0% | 0% | 0% | |
FPÖ | 0% | 35% | 3% | 59% | 0% | 0% | 3% | |
GRÜNE | 12% | 3% | 17% | 0% | 57% | 7% | 3% | |
NEOS | 34% | 11% | 18% | 0% | 16% | 17% | 3% | |
NBS | 0% | 1% | 6% | 0% | 0% | 0% | 92% |
Lesehinweis: Die Zahl 15% in der Zeile ÖVP und der Spalte SPÖ bedeutet, dass 15% der ÖVP-Wähler der GRW 19 bei der GRW 24 SPÖ gewählt haben.
Zusammensetzung der Anteile der Parteien
GRW 24 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ÖVP | SPÖ | KPÖ | FPÖ | GRÜNE | NEOS | NBS | ||
GRW 19 | ÖVP | 82% | 19% | 10% | 37% | 23% | 41% | 1% |
SPÖ | 0% | 58% | 25% | 18% | 0% | 2% | 1% | |
KPÖ | 0% | 3% | 12% | 0% | 0% | 0% | 0% | |
FPÖ | 0% | 11% | 1% | 40% | 0% | 0% | 0% | |
GRÜNE | 8% | 2% | 10% | 0% | 64% | 27% | 0% | |
NEOS | 9% | 2% | 4% | 0% | 7% | 29% | 0% | |
NBS | 0% | 5% | 38% | 4% | 5% | 1% | 98% |
Lesehinweis: Die Zahl 19% in der Zeile ÖVP und der Spalte SPÖ bedeutet, dass 19% der SPÖ-Wähler der GRW 24 bei der GRW 19 ÖVP gewählt haben.
Grafische Darstellungen
Grafiken für Stadt Salzburg insgesamt
Der erste Balken dieser Grafik zeigt, wie sich die ÖVP-Wähler der GRW 19 bei der GRW 24 verteilt haben. Man sieht beispielsweise (das zeigt der türkise Teil des ersten Balkens), dass nur ungefähr die Hälfte dieser Wähler bei der GRW 24 wieder ÖVP gewählt haben. Dass der rechte Balken vor allem grau und ein kleiner Teil erkennbar dunkelrot ist, heißt, dass die meinsten Nichtwähler, Briefwähler und Sonstige-Wähler der GRW 19 bei der GRW wieder gewählt haben, nur ein kleiner aber doch merkbarer Teil dieser Wähler hat KPÖ gewählt.
Der erste Balken dieser Grafik zeigt, dass die ÖVP kaum Wähler anderer Parteien gewinnen konnte. Der dritte Balken zeigt, woher die Stimmen für die KPÖ gekommen sind: zum größten Teil aus der Wählerguppe NBS (also vor allem von früheren Nichtwählern), und zum zweitgrößten Anteil von der SPÖ.
Da der Balken der Wählergruppe NBS die Grafik dominiert, zeigen wir auch die Grafik ohne diesen Balken. Dadurch werden die Größenordnungen der Wählerströme zwischen den Parteien deutlicher erkennbar.
Grafiken für Stadt Salzburg sozioökonomisch gegliedert
Die Grafik zeigt, dass der Anteil der Urnenwahlstimmen in den wolhabenderen Gebieten höher ist (das Gegenstück, der Anteil von NBS ist niedriger).
In den sozioökonomisch schwächsten Gebieten haben fast gleichviele fühere NBS-Wähler bei der GRW 24 SPÖ und KPÖ gewählt, in den Mittelstands- und den wohlhabenderen Gebieten gab es Wechsel von NBS zu Parteien fast nur zur KPÖ, in sehr geringem Umfang im Mittelstands-Gebiet zu den Grünen und im wolhabenderen Gebiet zur FPÖ.
Hier sehen wir, dass die Gruppe NBS der GRW 24 überwiegend aus früheren NBS-Wählern besteht. In den sozioökonomisch schwächsten Gebieten ist in der Gruppe NBS auch eine kleine Gruppe früherer SPÖ-Wähler enthalten.
Die Ströme zwischen den Parteien erkennen wir besser, wenn wir die Grafik ohne den Balken für NBS betrachten.
Diese Grafik zeigt, dass mit zunehmendem sozioökonomischem Status der Teil der ÖVP-Wähler der GRW 24, die zur KPÖ gewechselt sind, geringer wird. Der Teil der früheren SPÖ-Wähler, die zur KPÖ gewechselt sind, ist in allen 3 Gebieten annähernd gleich. In den wohlhabenden Gebieten sind Wähler von der SPÖ zur FPÖ gewechselt, in den beiden anderen Gebieten hat dagegen schon ein merkbarer Teil der SPÖ zur FPÖ gewechselt.
Diese Grafik zeigt, dass im Gebiet mit dem schwächsten sozioökonomischen Status mehr als die Hälfte der SPÖ-Wahler der GRW 24 von anderen Parteien zugeströmt ist. Das ist in den anderen Gebieten nicht der Fall. Die ÖVP konnte in den wohlhabenderen Gebieten frühere NEOS-Stimmen an sich ziehen. Die NEOS haben außerhalb der wohlhabendsten Gebiete Stimmen der ÖVP und im Mittelstandsgebiet auch von den Grünen dazugewinenn können. Die KPÖ hat überall starke Zuwächse, die von der Gruppe NBS kommen, zu verzeichnen. Im Gebiet mit dem schwächsten sozioökonomischen Status konnte die SPÖ auch Wähler der Gruppe NBS für sich mobilisieren.
Bürgermeisterwahl
Web haben die Wähler der Parteien bei der Bürgermeisterwahl gewählt?
Verteilung der Stimmen
BGW 24 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kreibich | Dürnberger | Auinger | Dankl | Schiester | Rupsch | NBS | ||
GRW 24 | ÖVP | 9.000 | 0 | 500 | 0 | 100 | 100 | 0 |
SPÖ | 100 | 0 | 12.000 | 400 | 0 | 0 | 0 | |
KPÖ | 0 | 0 | 100 | 10.900 | 0 | 0 | 0 | |
FPÖ | 100 | 4.500 | 700 | 200 | 0 | 0 | 0 | |
GRÜNE | 300 | 0 | 800 | 1.400 | 3.100 | 100 | 0 | |
NEOS | 400 | 0 | 100 | 300 | 0 | 700 | 0 | |
NBS | 100 | 0 | 0 | 200 | 300 | 0 | 63.200 |
Verteilung der Anteile der Parteien
GRW24 | BGW 24 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kreibich | Dürnberger | Auinger | Dankl | Schiester | Rupsch | NBS | ||
GRW 24 | ÖVP | 93% | 0% | 5% | 0% | 1% | 1% | 0% |
SPÖ | 1% | 0% | 96% | 3% | 0% | 0% | 0% | |
KPÖ | 0% | 0% | 1% | 98% | 0% | 0% | 0% | |
FPÖ | 1% | 81% | 13% | 3% | 0% | 0% | 0% | |
GRÜNE | 4% | 0% | 14% | 24% | 56% | 1% | 0% | |
NEOS | 25% | 0% | 8% | 20% | 0% | 46% | 0% | |
NBS | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 0% | 99% |